Unternehmerrisiko eingrenzen: Welche Rolle spielt die soziale Sicherheit?

Wenn Sie als Freiberufler oder als Unternehmer eine eigene Existenz gegründet haben, wissen Sie, wie wichtig die Eingrenzung der Unternehmerrisiken ist. Eine solide Finanzierung ist der Grundstein für Ihre wirtschaftlich erfolgreiche Selbstständigkeit. Was im betrieblichen Bereich nicht wegzudenken ist, hat auch für Ihre Privatsphäre Bestand. Planen Sie die soziale Sicherheit ein, treffen Sie Vorsorge für den Fall, in dem Sie Ihre eigenständige Tätigkeit nicht mehr ausüben können.

Was bringt Ihnen die soziale Sicherheit?

Das Führen eines Unternehmens ist mit vielen verschiedenen Aufgaben verbunden. Dies betrifft Sie als Einzelunternehmer ebenso wie als Inhaber eines kleinen Unternehmens oder als Geschäftsführer eines großen Konzerns. Um die Umsätze auf das gewünschte Niveau zu heben, sind Sie auf ein innovatives Marketing angewiesen. Das Ziel eines hohen Gewinns erreichen Sie mit der richtigen Anwendung der Vorwärtskalkulation. Darüber hinaus treffen Sie noch weitere Maßnahmen, um Ihre Unternehmerrisiken in Grenzen zu halten.

Verlieren Sie trotz des Engagements in Ihrem Unternehmen auch die Aspekte der sozialen Sicherheit nicht aus den Augen, gehen Sie in Ihrer privaten Sphäre ebenso strategisch vor. Hiermit decken Sie jene finanzielle Risiken ab, mit denen Sie sich auseinandersetzen müssen, wenn Sie Ihre Tätigkeit nicht mehr ausüben können oder das Rentenalter erreicht haben.

Soziale Sicherheit: Welche Faktoren sind für Unternehmer und Selbstständige relevant?

Für ein solides Fundament der sozialen Sicherheit gilt es insbesondere in den folgenden Bereichen rechtzeitig Vorsorge zu treffen:

  • Absicherung vor einem Einkommensausfall aufgrund eines Unfalls oder einer Erkrankung

  • Absicherung für das Alter

  • Absicherung für einen Berufshaftpflichtfall

Um sich vor den finanziellen Folgen eines Unfalls oder einer Erkrankung zu schützen, lässt der Gesetzgeber Ihnen als Freiberufler oder gewerblicher Unternehmer die Wahl, mit einer privaten Krankenversicherung Vorsorge zu treffen oder als freiwilliges Mitglied in der gesetzlichen Krankenversicherung zu bleiben. Beide Alternativen sind für Sie mit Vor- und Nachteilen verbunden.

Als freiwilliges Mitglied in der gesetzlichen Krankenversicherung orientiert sich die Höhe der monatlichen Beiträge an dem Einkommen, das Sie erzielen. Hierzu müssen Sie einmal jährlich Auskunft über die Einnahmen aus der Selbstständigkeit geben. Der Vorteil der gesetzlichen Krankenversicherung besteht darin, dass Sie für die Aufnahme keine Gesundheitsprüfung ablegen müssen. Ein negativer Aspekt bezieht sich darauf, dass Sie bei einem Verdienstausfall nicht abgesichert sind. Hierfür ist es notwendig, dass Sie eine separate Krankengeldzusatzversicherung abschließen.

Bei Abschluss einer privaten Krankenversicherung ist der Leistungsumfang in der Regel größer als bei der gesetzlichen Krankenversicherung. Zudem müssen Sie kaum mit Wartezeiten rechnen, wenn Sie sich zu einer Untersuchung bei Ihrem Arzt anmelden. Nachteilig ist es aber, dass Sie vor der Aufnahme in die private Krankenversicherung eine Gesundheitsprüfung bestehen müssen.

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung erfüllt ihre Leistungspflicht, wenn Sie Ihre freiberufliche oder gewerbliche Tätigkeit aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben können. Die Versicherung ist deshalb besonders wichtig, wenn Sie auf Ihre regelmäßigen Einnahmen angewiesen sind. Um hiervon im Ernstfall zu profitieren, sollten Sie circa 80 % Ihres aktuellen Nettoeinkommens über eine Berufsunfähigkeitsversicherung abdecken. Bevor Sie sich jedoch zu einer Unterschrift entschließen, gilt es mehrere Angebote miteinander zu vergleichen und sich für das Angebot mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis zu entscheiden.

In jungen Jahren beschäftigen Sie sich noch nicht mit den Vorteilen der Rentenversicherung. Machen Sie sich aber als Freiberufler oder gewerblicher Unternehmer selbstständig, wird dieser Aspekt umso wichtiger. Um Ihren Lebensstandard im Alter halten zu können, sind Sie auf regelmäßige Einnahmen angewiesen. Haben Sie als Angestellter schon die Rentenkasse eingezahlt, können Sie diese bei Ausübung einer selbstständigen Tätigkeit weiter ausbauen. Die soziale Sicherheit wird dadurch gewährleistet, dass Sie sich für eine monatliche Beitragszahlung entscheiden, die zwischen 96,72 Euro (Mindestbeitrag) und 1.311,30 Euro (Höchstbeitrag) entscheiden. Bestimmte Berufsgruppen – wie z. B. Handwerker und Künstler – sind in der Künstlersozialkasse pflichtversichert. Alle anderen Freiberufler oder gewerblichen Unternehmer können sich auf Antrag in der deutschen Rentenversicherung pflichtversichern.

Eine letzte Säule der sozialen Sicherheit bildet die Berufshaftpflichtversicherung. Diese schützt Sie, wenn Sie bei der Ausübung Ihrer selbstständigen Tätigkeit eine andere Person ohne Vorsatz verletzen. Soweit die Schadenersatzforderung der anderen Person berechtigt ist, wird sie von dem Anbieter der Berufshaftpflichtversicherung übernommen. Wenn Sie jedoch mit Absicht jemanden verletzen, können Sie nicht davon ausgehen, dass Ihre Berufshaftpflichtversicherung Sie finanziell unterstützt.

Welche Risiken drohen ohne eine soziale Absicherung?

Ebenso wie die richtige Anwendung der Vorwärtskalkulation wichtig für Ihr Unternehmen ist, stellen Sie dessen Existenz aufs Spiel, wenn Sie die soziale Absicherung vernachlässigen.

Im betrieblichen Bereich gibt es die Möglichkeit, einen kurzfristigen Liquiditätsengpass mit einem Online-Kredit zu überbrücken. Um Ihre soziale Absicherung auf sichere Füße zu stellen, schließen Sie die richtigen Versicherungen ab.

Der Gesetzgeber hat die Krankenversicherung für alle Erwerbstätigen zur Pflichtversicherung gemacht. Bestimmte Berufsgruppen müssen sich auch bei Ausübung einer selbstständigen Tätigkeit in der Künstlersozialkasse rentenversichern. Anderen steht der Weg offen, sich gesetzlich bei der Deutschen Rentenversicherung zu melden.

Daneben gibt es mit der Berufsunfähigkeitsversicherung und der Berufshaftpflichtversicherung noch zwei weitere Bereiche, mit denen Sie Ihre eigene soziale Sicherheit optimal ausfüllen. Hiermit sind Sie geschützt, wenn Sie Ihre Tätigkeit aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausführen können oder einen Schaden begleichen müssen, den Sie aus nicht vorsätzlichen Gründen zu vertreten haben.