Frauenkirche Dresden

Frauenkirche Dresden auf dem Neumarkt (Foto: Fotolia)
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Im Jahre 1722 begann Ratszimmermeister George Bähr auf der Grundlage eines nicht genehmigten Entwurfes des Oberlandbaumeisters Johann Christoph Knöfel mit der Planung der Frauenkirche. Die Grundsteinlegung für den Bau erfolgte am 26. August 1726. Ein heftiger Streit zwischen Bausachverständigen veranlasste den Rat, die Arbeiten am Kirchenbau zwischenzeitlich zu stoppen. Doch August der Starke entschied den Weiterbau nach Bährs Konzepten mit der umstrittenen steinernen Kuppel.

Am 28. Februar 1734 fand der Weihegottesdienst in der noch unfertigen Kirche statt. Bähr, der 1738 starb, erlebte die Vollendung seines Werkes nicht mehr. Er wurde auf dem Johannisfriedhof beigesetzt. Erst 1854 wurden seine sterblichen Überreste in die Katakomben der Frauenkirche überführt. Im Mai 1743 erfolgte die Aufsetzung des Turmkreuzes auf die Außenkuppel.

1938 wiesen statische Untersuchungen Bährs Irrtum nach, dass die Last der Kirchenkuppel sich auf die Außenmauern verteile. Die Last auf den Pfeilern war um ein vielfaches zu hoch.

Im Januar 1993 wurde mit der archäologischen Enttrümmerung begonnen. Die symbolische Grundsteinlegung zum archäologischen Wiederaufbau der Frauenkirche findet am 27. Mai 1994 statt. Bereist am 21. August 1996 weihte Landesbischof Volker Kress die fertiggestellte Unterkirche in einem Gottesdienst. Die sanierte Krypta der Kirche stand fortan für Andachten und Konzerte zur Verfügung.

Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche

Der Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche von 1989 bis 2005 war mit der Weihe am 30. Oktober 2005 erfolgreich beendet.

Der monumentale Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche, der von 1989 bis 2005 andauerte, markiert ein beeindruckendes Kapitel in der deutschen Nachkriegsgeschichte. Dieses architektonische Meisterwerk, das im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde, stand lange Zeit als Symbol der Zerstörung. Doch mit der feierlichen Weihe am 30. Oktober 2005 wurde dieses Symbol der Zerstörung zu einem Zeichen der Hoffnung und Versöhnung umgewandelt. Die erfolgreiche Fertigstellung des Wiederaufbaus der Frauenkirche ist eine Geschichte der Beharrlichkeit, des gemeinschaftlichen Engagements und der überwältigenden Unterstützung sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene.

Die Herausforderungen während des Wiederaufbaus waren vielfältig. Einer der kritischsten Momente war ohne Zweifel die finanzielle Unsicherheit, die das Projekt zeitweise zu überschatten drohte. Die Kosten für den Wiederaufbau waren immens, und es gab Phasen, in denen ungewiss war, ob genügend Mittel beschafft werden könnten, um das Vorhaben fortzusetzen. Doch trotz dieser finanziellen Engpässe wurde der Wiederaufbau nie unterbrochen, ein Testament für die unerschütterliche Entschlossenheit der Beteiligten.

Die finanzielle Rettung des Projekts kam durch eine beeindruckende Mobilisierung von Spendenmitteln zustande. Die „Gesellschaft zur Förderung des Wiederaufbaus der Frauenkirche e. V.“ und die „Stiftung Frauenkirche“ spielten hierbei eine führende Rolle. Sie initiierten Kampagnen und Veranstaltungen, die das Interesse und die Großzügigkeit der Menschen weckten. Ein besonderer Coup gelang mit der Einführung des Stifterbriefs durch die Dresdner Bank, der eine breite Öffentlichkeit erreichte und signifikante finanzielle Mittel einbrachte.

Zu den bemerkenswertesten Beiträgen zählte die Spende von Günter Blobel, einem deutschstämmigen US-amerikanischen Wissenschaftler, der seinen Nobelpreis für Medizin dem Wiederaufbau widmete. Diese außergewöhnliche Geste unterstrich die tiefe emotionale Verbundenheit vieler Menschen mit der Frauenkirche und ihrem symbolischen Wert. Ebenso unvergesslich sind die Bemühungen des Dresdner Trompeters Ludwig Güttler, der durch seine Konzerte beachtliche Summen für den Wiederaufbau sammeln konnte.

Diese individuellen und kollektiven Anstrengungen sorgten dafür, dass rund zwei Drittel der Baukosten durch Spenden gedeckt werden konnten. Der verbleibende Teil wurde durch die Stadt Dresden, den Freistaat Sachsen und den Bund bereitgestellt, was die politische und gesellschaftliche Unterstützung für das Projekt unterstreicht.

Der Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche ist somit nicht nur eine Leistung der Architektur und des Ingenieurwesens, sondern auch ein Zeugnis der Kraft des Glaubens und der Hoffnung. Er verdeutlicht, wie aus Ruinen wieder Schönheit entstehen kann und wie ein zerstörtes Monument wieder zu einem lebendigen Ort der Gemeinschaft, des Gedenkens und der Zukunftshoffnung werden kann. Der Abschluss dieses monumentalen Projekts mit der Weihe im Jahr 2005 bleibt ein leuchtendes Beispiel dafür, was erreicht werden kann, wenn Menschen über Grenzen hinweg zusammenkommen, um an einem gemeinsamen Ziel zu arbeiten.

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