Peter Schreier

(* 29. Juli 1935 in Meißen)

Sänger, Tenor

Der Name Schreier klingt paradox, denn die Stimmeleganz des berühmten Dresdners Tenors erinnert an alles andere als an das Schreien.

Peter Schreier wurde am 29. Juli 1935 in Meißen geboren. Im Alter von acht Jahren wird er in eine Vorbereitungsklasse des Dresdener Kreuzchors aufgenommen.

Er sang anfangs als Sopranist in dem Chor und bekam die Möglichkeit zu ersten Solistenpartien. Nach dem Stimmbruch sang Peter Schreier als Tenor. Im Rahmen von Kreuzchorreisen gelangte er auch in den westlichen Teil Europas, z. B. Frankreich, Skandinavien und Luxemburg.

1955 begann er ein privates Gesangsstudium in Leipzig und engagierte sich kurzzeitig im Rundfunkchor Leipzig.

1956 wechselte er an die Dresdner Hochschule für Musik "Carl Maria von Weber" und studierte Gesang und Dirigieren.

Nach dem Staatsexamen 1959 engagierte ihn die Staatsoper Dresden als lyrischen Tenor. Das Debüt gab Peter Schreier als Erster Gefangener in Beethovens Fidelio. Es folgten Konzertreisen nach Indien und Mali.

1962 gastierte er an der Staatsoper Berlin, wohin er ein Jahr später endgültig wechselte. In den darauffolgenden Jahren trat er in Wien, bei den Bayreuther Festspielen und bei den Salzburger Festspielen auf.
Weitere Höhepunkte dieser beispiellosen Karriere eines deutschen Tenors sind die Gastspiele an der Mailänder Scala und am Teatro Colon in Buenos Aires.
1970 dirigierte Schreier zum ersten Mal ein Konzert der Staatskapelle Dresden.

Für seine hervorragenden Leistungen erhielt er in den 70iger Jahren zahlreiche Preise, unter anderem den Nationalpreis 1. Klasse der DDR, die silberne Mozart-Medaille der Internationalen Stiftung Mozarteum Salzburg und den Andersen-Nexö Preis der Stadt Dresden.

Vor allem Johann Sebastian Bach war für Peter Schreier eine Quelle der Inspiration. Viel mehr wurde der Komponist zum Dreh- und Angelpunkt der Karriere von Schreier. „Bach hat mich im Unterbewusstsein total festgelegt und geprägt“, so der Tenor. Nach dem Stimmwechsel war für ihn klar, dass es sich fast ausschließlich auf diese Musik konzentrieren würde.

Alben

Peter Schreier veröffentlichte insgesamt vier Alben. Das erste Album entstand 1982. Die beiden darauffolgenden erschienen kurz hintereinander. Genauer gesagt im Jahr 1993 und 1995. Das letzte der vier Alben mit dem Namen „Erlebnis Klassik Vol. 3 – Krönung der Barockmusik“ wurde 2001 veröffentlicht.

Das Ende der Karriere

Seinen letzten Auftritt hatte der erfolgreiche Tenor im Jahr 2005 in Prag. Danach beendete er seine Gesangskarriere. Nach der Karriere arbeitete er als Honorarprofessor und leitete internationale Meisterklassen für Gesang. Im Jahr 2019 verstarb Peter Schreier mit 84 Jahren. Schon Jahre davor litt er jedoch unter gesundheitlichen Problemen. Bis heute gilt Schreier jedoch als einer der führenden Tenore des 20. Jahrhunderts.

Privatleben

Schreier lebte bis zu seinem Tod in Dresden-Loschwitz. Er war verheiratet und hatte zwei Söhne Torsten und Ralf, welche nach dem schwedischen Tenor Torsten Ralf benannt wurden.