Dresdner Elbkessel sorgt für thermische Begünstigungen
Dresden und seine Umgebung gehören zur feuchtgemäßigten Klimazone der mittleren Breiten. Charakteristisch für das Klima in Dresden, ist der kontinuierliche Wechsel der ozeanischen und kontinentalen Witterungseinflüsse. Trotz des größeren maritimen Einflusses, ist eine stärkere Kontinentalität zu beobachten. Diese lässt sich besonders gut an den deutlichen Temperaturschwankungen der Luft ablesen. Im Hochsommer und Winter treten nicht selten auch längere kontinentale Phasen auf, welche sich dann als trockene Hochdrucklagen niederschlagen.
Ebenfalls ausschlaggebend für das Klima ist die Lage der Stadt in der Dresdner Elbtalweitung. Durch die thermischen Begünstigungen dort, ist eine merkliche Strahlungs- und Wärmebegünstigung auszumachen. Dies ist natürlich förderlich für die Bedeutung als eines der nördlichsten Weinanbaugebiete Mitteleuropas. Hier herrscht ein spürbar milderes Klima als beispielsweise in den Stadtteilen, die auf den Hängen gelegen sind.
Oberhalb des Elbkessels liegt im Norden Dresdens die Wetterstation Dresden-Klotzsche. Sie befindet sich auf 227 Meter über NN. Die hier gemessenen Temperaturen sind über das gesamte Jahr hinweg ca. 1–2 Grad Celsius kälter als in der unweit entfernt gelegenen Innenstadt. An sonnenreichen und gleichzeitig windarmen Sommertagen beträgt die Temperaturdifferenz im Durchschnitt bereits 4 bis 5 K (K = Kelvin). Doch auch Abweichungen von bis zu 10 K wurden schon zwischen der Innenstadt, die sich regelrecht aufheizt („Wärmeinseleffekt“), und den höheren Lagen gemessen. So werden am großflächig bebauten Postplatz durchschnittlich 20,6 Tage im Jahr mit über 30 °C gemessen. Die ca. 100 m höher liegende Station Dresden-Klotzsche kommt hingegen auf „nur“ 7,8 heiße Tage pro Jahr. Insgesamt ist Dresden mit einer Temperatur von 9,9°C, im Jahresdurchschnitt gemessen, eine der wärmsten Städte in ganz Deutschland.
Natürliche nächtliche Abkühlung durch Grünanlagen
Einen bedeutenden Anteil an der Abschwächung des „Wärmeinseleffektes“ besitzen die städtischen Parks und Grünanlagen. So liegt z.B. die Temperatur im Großen Garten in Strahlungsnächten gute 2 bis 3 K unter der, der angrenzenden, dicht bebauten Gebiete. In den Stadtgebieten, die durch eine kompakte Bebauung, sowie einer dünnen Grünflächendichte gekennzeichnet sind, findet in der Nacht eine natürliche, geringfügige Abkühlung mittels Kaltluftströmen statt. Altstadt, Neustadt und Pieschen - Das sind traditionell diejenigen Stadtteile, die im Sommer priorisiert von der Wärmestauung betroffen sind.