Gottlieb Traugott Bienert und die Geschichte der Bienertmühle
Gottlieb Traugott Bienert war ein bedeutender Dresdner Unternehmer, der sich zunächst mit einer Bäckerei in der Nähe des Linckeschen Bades in der Dresdner Neustadt niederließ. Im Jahr 1852 übernahm er die Plauener Hofmühle, die er im Laufe der Jahre zur größten und wichtigsten Industriemühle im Dresdner Raum ausbaute. Durch den Betrieb eines eigenen Steinkohlengaswerks war Bienert in der Lage, das Dorf Plauen als erstes Dorf in Sachsen mit einer Gasbeleuchtung auszustatten – eine technische Meisterleistung jener Zeit.
Die Nachfolge durch die Bienert-Familie
Die Mühle blieb auch nach Gottlieb Bienerts Tod in Familienbesitz. Seine Söhne Theodor und Erwin übernahmen den Betrieb, und später führte sein Enkel Friedrich Bienert das Unternehmen fort. Die Mühle entwickelte sich über die Jahre weiter und blieb ein zentraler Bestandteil der regionalen Industrie. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es jedoch zur Enteignung der Familie Bienert, und der Mühlenbetrieb wurde verstaatlicht.
Die Bienertmühle heute
Heutzutage wird das Gelände der ehemaligen Bienertmühle teilweise gewerblich genutzt. Trotz der industriellen Bedeutung des Ortes und seines denkmalgeschützten Status ist das Anwesen stark verfallen. Ein umfassendes Nutzungs- und Rekonstruktionskonzept steht noch aus, um diesen wichtigen Teil der sächsischen Geschichte zu bewahren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Verkehrsanbindung zur Bienertmühle
Die Bienertmühle ist bequem mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen:
S-Bahn: Bis Haltepunkt Plauen
Buslinien: 62, 63, 85 – Haltepunkt Plauen