Caspar David Friedrich

(* 5. September 1774 in Greifswald; † 7. Mai 1840 in Dresden)

Maler

„Die einzig wahre Quelle der Kunst ist unser Herz, die Sprache eines reinen kindlichen Gemütes. Jedes echte Kunstwerk wird in geweihter Stunde empfangen und in glücklicher geboren, oft dem Künstler unbewusst aus innerem Drange des Herzens. Schließe dein leibliches Auge, damit du mit dem geistigen Auge zuerst siehest dein Bild. Dann fördere zutage, was du im Dunkeln gesehen, dass es zurückwirke auf andere von außen nach innen.”

C.D. Friedrich

Sein Leben

Caspar David Friedrich wurde am 5. September 1774 in Greifswald als sechstes von 10 Kindern eines Seifensieders geboren. Erste Depressionen und Selbstmordgedanken bekam er bereits in seiner Kindheit, als sein Bruder, nachdem der Caspar David vor dem Ertrinken gerettet hatte, selbst ums Leben kam. Das Erlebnis lastete sein ganzes Leben lang auf ihm.

Den ersten Kunstunterricht erhielt Caspar David Friedrich in Greifswald vom Architekten und Universitätslehrer J.G. Quistorp. Dieser war es auch, der Friedrich für ein Stipendium an der Akademie in Kopenhagen vorschlug, welches er von 1794 bis 1798 in Anspruch nahm. Die Akademie genoss zu dieser Zeit den Ruf, die liberalste Ausbildung in Europa zu vermitteln.

Friedrich begann während seiner Studienzeit, sich mit frühromantischen Schriften zu beschäftigen. Er blieb bis in das hohe Alter sehr eng mit den geistigen Strömungen seiner Zeit verbunden.
1798 siedelte Caspar David Friedrich nach Dresden über, wo er sesshaft wurde und seinen Lebensabend verbrachte. Studienreisen nach Italien, wie es die konservative Zeichenausbildung verlangte, lehnte er kategorisch ab. Stattdessen fuhr er immer wieder für ein paar Monate in seine Geburtsstadt Greifwald, nach Rügen, in den Harz oder in das böhmische Randgebirge.

Friedrich wurde sehr schnell zum Mittelpunkt der romantischen Bewegung in Dresden. Der Kreis seiner Anhänger beschränkte sich aber nur auf wenige Menschen. Mit seinen wichtigsten Bildern stieß er zur Jahrhundertwende auf Ablehnung. 1803 stand er wahrscheinlich auf dem Tiefpunkt seiner persönlichen Entwicklung und bekam starke Depressionen.

Kreuz im Gebirge

1808 beendete Friedrich sein bedeutendes Gemälde, „Kreuz im Gebirge”, welches heute in der Gemäldegalerie „Neue Meister” in Dresden zu sehen ist. Ursprünglich war es als Altarbild für die Kapelle des Grafen Thun in Tetschen gedacht und löste einen gewaltigen Kunststreit aus, da Caspar David Friedrich in diesem Bild keine biblische Szene darstellte. Die öffentliche Kritik resultierte vor allem daraus, dass Friedrich sich nicht an die damals geltenden Richtlinien der italienischen Schule hielt.

Der schwedische Gelehrte Per Daniel Amadeus Atterbom äußerte sich folgend zu diesem Gemälde:
„Er (Friedrich) hat neulich ein Altarbild gemalt, welches göttlich schön ist: eine majestätische Waldlandschaft, auf der inmitten der höchsten Bergspitzen, hoch über gewaltigen Fichten und dunklen niederen Partien, ein kolossales Schwert mit der Spitze in den Felsboden gestoßen ist und es so als leuchtendes Kreuz im goldenen Sonnenschimmer den Beschauer begrüßt...„

1810 lernte Caspar David Friedrich Johann Wolfgang Goethe kennen. Er ließ den Kontakt zu Goethe alsbald wieder „einschlafen”, da auch bei Goethe seine Gemälde kein Gefallen fanden.

1816 wurde Friedrich als Mitglied der Dresdner Akademie aufgenommen, was ihm ein Mindesteinkommen sicherte und ihm die Möglichkeit gab, 1818 Caroline Bommer zu heiraten.

Die zunehmende Ablehnung seiner Malerei führte wiederholt zu Depressionen und Schlaganfällen, von denen er Lähmungserscheinungen zurückbehielt und als Folge davon nicht mehr malen konnte.

1824 wurde, von ihm lang ersehnt, Caspar David Friedrich vom sächsischen König zum außerordentlichen Professor ernannt. Gleichzeitig wurde verhindert, dass Friedrich eine Lehrertätigkeit aufnehmen und er seine für die Zeit unkonventionellen Ansichten weiter geben konnte. Trotzdem bildete sich ein kleiner privater Kreis von Schülern, dem unter anderen Carl Gustav Carus und August Heinrich angehörten.

1836 erhoffte sich Caspar David Friedrich, zum Honorarprofessor ernannt zu werden. Ludwig Richter wurde ihm vorgezogen und Friedrich brach daraufhin psychisch zusammen.

1840 starb Caspar David Friedrich einsam und geistig völlig erloschen in Dresden. Zum Zeitpunkt seines Todes war er hoch verschuldet. Eine finanzielle Zuwendung des russischen Kaisers erreichte Dresden zu spät, konnte aber die Familie Friedrichs unterstützen.

Würdigung

In seinen Gemälden erreichte Friedrich eine überirdische Transparenz. Er malte akribisch genau, ergänzte und vertiefte seine Gemälde immer wieder, was dazu führte, dass er manchmal zur Fertigstellung eines Bildes mehrere Jahre benötigte. Typisch für die romantische Bewegung, malte Friedrich Menschen immer als Silhouetten, als Staffagefiguren. Nur selten zeichnete er Gesichter.

Zweifelsohne war Caspar David Friedrich einer der wichtigsten Repräsentanten der Romantik in Deutschland. Sein Zeitgenosse, der französische Bildhauer David d'Angers, bezeichnete Friedrich als den „Entdecker der Tragödie in der Landschaft”.