Gasometer Reick / Panometer Dresden

Die ehemalige Gasanstalt im Dresdner Stadtteil Reick war im 19. und 20. Jahrhundert der zentrale Betrieb zur Versorgung der Stadt mit Gas. Der Bau der Gasbehälter I und II wurde in den Jahren 1879 und 1880 nach den Plänen des renommierten Architekten Theodor Friedrich begonnen. Bereits 1887 konnte der erste Gasbehälter in Betrieb genommen werden, und nur vier Jahre später, 1891, folgte die Inbetriebnahme des zweiten Behälters.

Im Jahr 1909 wurde ein dritter Gasbehälter errichtet, dieses Mal in der innovativen Stahlbetonbauweise, die vom bekannten Dresdner Stadtbaurat Hans Erlwein entworfen wurde. Diese Konstruktion stellte einen bedeutenden Fortschritt in der industriellen Architektur dar und markierte einen weiteren Meilenstein in der Geschichte der Gasanstalt.

Ein beeindruckender Größenvergleich verdeutlicht die Ausmaße dieser Bauten: Die berühmte Dresdner Frauenkirche mit einer Höhe von 95 Metern und ihrer imposanten Grundfläche hätte fast mühelos im Inneren eines dieser Gasbehälter Platz gefunden. Die Dimensionen und die technische Raffinesse der Anlage spiegeln den hohen Anspruch an die Energieversorgung der wachsenden Stadt wider und verdeutlichen die Bedeutung der Gasanstalt Reick für die industrielle Entwicklung Dresdens.

Der Erlwein-Gasbehälters hatte zwei Hauptaufgaben: speichern von überschüssigem Gas bei zu geringem Verbrauch und automatische Einspeisung in das Versorgungsnetz bei aufkommendem Bedarf. Der Komplex war seit 1923 als alleiniger Hersteller für die Versorgung der Stadt mit Heiz- und Beleuchtungsgasen zuständig. Während der Luftangriffe am 13. Februar 1945 wurde das Gaswerk Reick schwer getroffen und brannte danach aus. Doch am 4. März 1945 erfolgte Wiederaufnahme der Gaslieferung - erst nur in geringen Mengen.

Ab dem 2. Mai 1973 stellte die Stadt die Gasversorgung in Reick komplett ein. 1974 wurde Gasbehälter I abgetragen.

1998 wurde der Dachkonstruktion des Gasbehälters III von Hans Erlwein gesprengt. Ein Umbau in ein Dresdner Musicaltheater ist in der Planung, wird aber letztlich nie ausgeführt. Erlwein-Gasbehälters blieb aber als Denkmal erhalten.

Der Gasbehälter II von Theodor Friedrich wurde unter dem Namen Panometer Dresden zum Ausstellungsraum ausgebaut und eignet sich wegen seiner Architektur bestens zur Präsentation von 360°-Panorama von Yadegar Asisi. Sein Publikum wandert mit Hilfe der zusammengesetzten Kunstform in vergangene Zeiten. Ab 2006 stellte der begabte Künstler Yadegar Asisi in Panometer Dresden Panorama von Dresden 1756 dar. 360°-Panorama Dresden im Barock präsentiert das Leben der Stadt Dresden in der Augusteischen Epoche. Von 14. Januar 2017 gibt Panorama Dresden 1945 zu sehen. „DRESDEN 1945 ist mein Betrag, um über die Schöpferkraft und die Abgründe des Menschen, über die grausame Logik und den Wahnsinn des Krieges in der Welt nachzudenken. Dresden steht für die Tragik und die Hoffnung einer Stadt in Europa, die in nur wenigen Momenten ausgelöscht wird. Ich hoffe, dass das Panorama ein Beitrag zur Erinnerungskultur in Dresden wird.“ (Yadegar Asisi)

Panometer Dresden
Gasanstaltstraße 8b
01237 Dresden

Tel. 0341 35 55 34-0
Fax. 0341 35 55 34-50
service(at)asisi.de
(Montags bis Freitags von 10–17 Uhr erreichbar)

Öffnungszeiten

  • Dienstag-Freitag: 10 - 17 Uhr
  • Samstag,Sonntag & Feiertage: 10 - 18 Uhr,
  • Montag geschlossen
  • (Einlass bis 1 Stunde vor Schließung, abweichende Öffnungszeiten bei Sonderveranstaltungen)

Anfahrt

  • S-Bahn: Linien S1 und S2 bis »Dresden-Reick/ asisi Panometer«, Fußweg links in die Gasanstaltstraße.
  • Bus: Linie 64 bis »Nätherstraße/Panometer« Haltestelle liegt direkt am asisi Panometer-Areal
  • Tram: Linien 1 oder 2 bis »Liebstädter Straße«, Fußweg über Liebstädter Straße, Winterbergstraße und Gasanstaltstraße

Bilder: Ekaterina Kuznetsova