Johann Friedrich Böttger

(* 4. Februar 1682 in Schleiz; † 13. März 1719 in Dresden)

Erfinder des Porzellans?

Fast 300 Jahre stellt sich nun die Frage, wer das europäische Porzellan wirklich erfunden hat.
Seit 1693/94 unternahm der „geistige Vater des europäischen Porzellans” Ehrenfried Walther von Tschirnhaus umfangreiche Versuche, um der Entwicklung dieses wertvollen Gutes auf die Spur zu kommen.

Ab 1701 beschäftigte sich J. F. Böttger in sächsischer Gefangenschaft mit Untersuchungen zur Goldherstellung, begann aber bald darauf sich mehr für die Entwicklung des „weißen Goldes” zu interessieren und vertiefte seine Studien dazu.

Die seit 1704 betriebene Zusammenarbeit von J. F. Böttger und E. W. v. Tschirnhaus trug 1707 erstmals Früchte: Ihnen gelang die Herstellung des roten Steinzeugs - dem „Böttger-Steinzeug“. Nach Böttgers Laborprotokoll war es am 15.01.1708 dann endlich soweit, der erste Brand des weißen Porzellans war gelungen. Den Durchbruch dieser Erfindung erlebte von Tschirnhaus nicht mehr - er starb am 11.10.1708.

Ein knappes halbes Jahr später, am 28.03.1709, ließ Böttger dem Kurfürsten ein Memorandum zukommen, in welchem alle seine bisherigen Erfindungen - so auch das weiße Porzellan - aufgeführt waren. Die offizielle Bekanntgabe der Porzellanerfindung durch den Kurfürsten ist auf den 23. Januar des Folgejahres datiert. Noch im selben Jahr gründete August der Starke die erste europäische Porzellanmanufaktur in Meißen.

Auch wenn es nicht eindeutig nachweisbar ist, dass J. F. Böttger das europäische Porzellan wirklich erfunden hat, so gilt er noch heute als der Erfinder des „weißen Goldes”.