Wirtschaftsstandort Dresden: Von Innovationskraft geprägt
Ob AIoT-Fabrik mit Hightech-Produktion für Mikrochips, Laserroboter zur Reduzierung von Giftmüll oder Carbonbeton: Dresden ist reich an Innovationen und ein starker Wissenschaftsantrieb der Bundesrepublik. Die nachfolgenden Projekte vermitteln einen Eindruck zur Exzellenzstadt und ihrem wirtschaftlichen Entwicklungspotenzial.
Branchenvielfalt schafft Aufträge und Arbeitsplätze
Die Wirtschaft Dresdens ist von einer spannenden Branchenvielfalt geprägt und profitiert dadurch von einer positiven Entwicklung. Unternehmen zahlreicher Wirtschaftszweige ergänzen sich dabei gegenseitig und prägen ein innovatives Klima mit marktorientierter Ausrichtung. Rund 30 Prozent der Wirtschaftsleistung von Sachsen kommt aus der Landeshauptstadt.
Die Auftragslage zeigt sich in sämtlichen Branchen positiv. Insbesondere die Kommunikations- und Informationstechnologie, die Mikroelektronik sowie Automobil- und Flugzeugindustrie, aber auch Maschinen- und Anlagenbau sind für den Wirtschaftsstandort maßgebend. „Weiteres Potential für Ausschreibungen bieten die zahlreichen Unternehmen aus Nahrungs- und Genussmittelindustrie“, heißt es bei ibau ergänzend – einem Vergabeportal mit über 60 Jahren Erfahrung und einer Datenbank mit gewerblichen und öffentlichen Ausschreibungen im Raum Dresden.
Die vollen Auftragsbücher bescheren den hiesigen Unternehmen nicht nur schwarze Zahlen, sondern auch einen Zulauf an Fachkräften, welche die verfügbaren Arbeitsplätze in den innovationsstarken Branchen dankend annehmen. Nicht zu vergessen, die attraktive Hochschul- und Forschungslandschaft, die Dresden zu einem interessanten Wissenschaftsstandort macht.
Boschs Mikrochipfabrik als eine der modernsten der Welt
Fabriken zur Herstellung von Mikrochips wirken auf Laien wie eine andere Welt. Experten in weißen Overalls, sterile Produktionshallen und computergesteuerte Prozesse machen die Innovationskraft greifbar. Die neu eröffnete Chipfabrik von Bosch in Dresden holt die Zukunft in die Gegenwart und wird als Meilenstein in der Welt der Mikrochipfabriken gehandelt. In dem hochvernetzten und vollständig digitalisierten Halbleiterwerk für rund eine Milliarde Euro durchlaufen zum ersten Mal Silizium-Wafer die Fertigung vollautomatisiert.
Insbesondere Mikrochips für die Automobilindustrie sollen hier vom Band gehen. Wie Bosch online bestätigt, handelt es sich um die erste AIoT-Fabrik, die Künstliche Intelligenz (Artifizielle Intelligenz) mit dem Internet der Dinge (Internet of Things) kombiniert. „Damit schafft Bosch die Grundlage für eine datengesteuerte, kontinuierliche Verbesserung in der Produktion und setzt neue Maßstäbe beim Thema Industrie 4.0“, so Bosch. Womöglich bleibt das deutsche Unternehmen jedoch nicht allein vor Ort: Weitere globale Konzerne aus der Chipbranche sind auf der Suche nach Standorten für Investitionen in Milliardenhöhe. Ein erster Austausch mit den sächsischen Behörden soll bereits stattgefunden haben.
Laserroboter gegen Giftmüll
Auch in Sachen Robotik ist Dresden ein Vorzeigestandort für die Welt. Das Team der Professur für Wasserstoff- und Kernenergietechnik hat einen Laserroboter entwickelt, um kontaminierte Abfälle unschädlich zu machen und deren Wiederverwendung zu ermöglichen.
Hintergrund:
- Werden Kernkraftwerke abgerissen, bleibt radioaktiver Müll übrig. Und zwar in nicht zu unterschätzenden Mengen.
- Für Menschen geht mit der Entsorgung ein erhebliches Gesundheitsrisiko einher.
- Problematisch ist unter anderem eine aus Weichmachern bestehende Lackierung auf diversen Oberflächen innerhalb alter Kraftwerke, die als Krebserreger gilt.
- Um die Lacke zu entfernen, werden von Menschen bislang Wasser- oder Sandstrahler genutzt, was dazu führt, dass anschließend auch das Wasser beziehungsweise der Sand Radioaktivität aufweisen.
Wie die Technische Universität Dresden im Universitätsjournal erklärt, sollen Laser-Roboter die mechanische Bearbeitung durch Menschen in Zukunft nicht nur unnötig machen, sondern auch zusätzlichen Giftmüll vermeiden. Die Roboter könnten aus sicherer Entfernung gesteuert werden. Sie erhitzen die Anstriche der alten Kraftwerkswände mit Laserarbeitsköpfen auf 900 bis 1.000 Grad Celsius. Die riskanten Weichmacher zerfallen dabei in unbedenkliche oder weniger riskante Partikel und Gase. Erste Praxistests in einer Entsorgungsanlage in Karlsruhe kamen zu einem vielversprechenden Ergebnis. Da der Rückbau alter Kernkraftwerke ein globales Problem darstellt, besteht bereits Interesse auf internationaler Bühne.
Werkstoffforschung für Europa und die Welt
Nachhaltige Werkstoffe sind in sämtlichen Branchen auf dem Vormarsch. Nicht nur der European Green Deal der Europäischen Kommission verschärft den Druck auf die globale Wirtschaft, sondern auch die Kundschaft vieler Unternehmen. Ob Verbraucher, Gewerbetreibende oder Weltkonzern: Auftraggeber verlangen nach ökologisch sinnvollen Alternativen, die auch den nächsten Generationen zugutekommen. Auftragnehmer, die sich Wettbewerbsvorteile sichern möchten, müssen Umdenken und auf zukunftsfähige Materialien setzen.
Auch in diesem Sektor gehört die TU Dresden zu den führenden Einrichtungen neben dem Helmholtz-Zentrum Dresden-Rossendorf – kurz HZDR – sowie die Leibniz- und Fraunhofer-Institute. Erwähnenswert ist außerdem der Materialforschungsverbund Dresden (MFD) e. V. mit Forschungseinrichtungen auf den Gebieten der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik.
Ein repräsentatives Bauprojekt aus der Dresdner Werkstoffforschung wird auf dem Gelände der TU Dresden gebaut und ist unter dem Namen „Cube“ bekannt – das erste Gebäude aus Carbonbeton der Welt. Es kommt ohne Stahlbeton aus.