Wann Sie an einen HIV-Test denken sollten

Die Möglichkeit einer HIV-Infektion gehört sicher zu den Themen, die man lieber ausblenden möchte. Doch zeigen jüngste Entwicklungen, dass die Zahl der Neuinfektionen wieder ansteigen. Vermutlich, weil viele Menschen denken, HIV sei nur das Problem bestimmter gesellschaftlicher Gruppen. Das ist ein fataler Irrtum! Das Virus ist in allen Altersgruppen und in allen sozialen Schichten präsent. Und für eine Infektion reicht ein einziger Hochrisikokontakt. Wenn Sie mit einem Ihnen nicht sehr vertrauten Menschen Geschlechtsverkehr ohne Kondom praktizieren, muss bereits von so einem Hochrisikokontakt gesprochen werden. Entgegen aller anderen Annahmen sieht man niemandem an, ob er oder sie infiziert ist oder nicht.

Die gute Nachricht: Außer durch Blut-zu-Blut-Kontakt, über Vaginalsekret, Samenflüssigkeit oder Muttermilch kann das Virus nicht übertragen werden. Ein Infektionsschutz ist also leicht zu erreichen, indem Kondome verwendet werden oder, etwa beim Leisten von Erster Hilfe, Einweghandschuhe. Auch schon einmal benutzte Spritzbestecke sind ein häufiger Weg, das Virus zu übertragen. Es gilt also, entsprechendes Material sicher zu entsorgen. Übrigens: Diese Frage nach dem Spritzbesteck stellt sich keineswegs nur für Drogenabhängige, sondern etwa auch für insulinpflichtige Diabetiker. Wenn Sie eine Infektion befürchten oder einfach einmal wissen wollen, ob Sie infiziert sind, finden Sie im Internet Tests für zu Hause. Wie so etwas aussieht, können Sie sich etwa auf https://www.hivheimtest.de anschauen.

Warum ist so ein Test sinnvoll?

Hier gibt es mehrere Ansatzpunkte. Wenn man über das Thema HIV im Internet liest stößt man immer wieder auf die Zahl 13 000. Geschätzt so viele Menschen sind in Deutschland mit HIV infiziert, ohne es zu wissen. Vermutlich dürfte diese Zahl mehr oder minder schnell wachsen, denn diese 13 000 stecken möglicherweise unwissentlich andere an. Immer noch ist es leider so, dass viele HIV Diagnosen Zufallsbefunde sind. Sie entstehen beim routinemäßigen HIV-Test am Beginn einer Schwangerschaft oder vor einer Operation. Wobei nicht alle Krankenhäuser vor einer OP testen. Wenn Sie also nicht mehr nur davon ausgehen möchten, sondern wissen wollen, dass sie „negativ“ sind, kann so ein Test eine gute Möglichkeit sein. Man spart sich damit die unangenehme Situation, den Hausarzt zu fragen oder eine Beratungsstelle aufsuchen zu müssen.

Ein anderer Ansatz ist, dass tatsächlich ein Hochrisikokontakt stattgefunden hat. In diesem Falle können Sie mit einem Test ab etwa sechs Wochen nach dem Kontakt ein verlässliches Ergebnis erwarten. Die Überwindung ist in dieser Situation vermutlich einfach geringer, wenn man zu Hause einen ersten Test macht. Der Heimtest zeigt innerhalb von Minuten an, ein Labortest beim Arzt nimmt oft mehrere Tage in Anspruch. Und das Ergebnis sehen zunächst einmal nur Sie beim Heimtest. Bisher sind HIV-Heimtests in Deutschland noch nicht frei verkäuflich, doch können sie übers Internet bezogen werden. Die Regierung berät gegenwärtig über die Zulassung der Tests, weil es sich gezeigt hat, dass in Ländern in denen es die Heimtests gibt, die Dunkelziffer an HIV-Infektionen deutlich rückläufig ist. Neben dem Schutz anderer ist ein frühes Ergebnis auch für die Therapie wichtig, wenn eine Infektion vorliegt. Eine erkannte HIV-Infektion ist heutzutage nicht mehr zwingend ein „Todesurteil“.

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