Terrassen- und Balkonplanung leicht gemacht - Tipps und Wissenswertes für Bauherren
Ein gemütlicher Balkon und eine große Terrasse sind ideale Wohlfühloasen im Eigenheim. Damit Balkon oder Terrasse lange Lieblingsplätze bleiben, ist eine gute Planung Voraussetzung. Langlebige Materialen und eine robuste Überdachung sollten in die Planung einbezogen werden. Wie die Umsetzung gelingt, zeigt dieser Beitrag.
Der ideale Standort für die Terrasse
Eine Terrasse kann sich am idealen Standort am besten entfalten. Dazu sollten bei der Planung folgende Punkte beachtet werden:
- Anfertigung einer maßstabgerechten Skizze
- Die Terrasse sollte nicht in der Nähe von Bäumen angefertigt werden, da sich dort viel Feuchtigkeit sammelt
- Geeignet ist ein Standort an der Küche, so können leckere Grillpartys besser organisiert werden
- Die Ausrichtung ist entscheidend, damit genügend Sonne auf die Terrasse scheint. Bei südwestlicher Ausrichtung scheint die Sonne vom späten Vormittag bis weit in den Abend. Die meisten Sonnenstunden werden bei einer südlichen Ausrichtung eingefangen.
Wie groß soll die Terrasse werden?
Eine Terrasse sollte immer groß genug geplant werden, damit sich nicht nur die ganze Familie sondern auch Gäste auf dem Sonnendeck aufhalten können. Eine Faustregel besagt, dass für 4 Personen plus Grill 20 qm und für 6 Personen plus Grill 25 qm eingeplant werden sollten.
Was gehört noch in die Planung?
Sind Dekoration und Pflanzen für Terrasse und Balkon geplant? Dann sollten noch ein paar mehr qm eingerechnet werden. Die Entwässerung des Bodens kann in einigen Fällen möglich sein und ist zu planen. Von Beginn an sind Stromanschlüsse für die neue Terrasse zu legen, zum Beispiel für die Beleuchtung. Eine spätere Installation von Kabel und Steckdosen ist nicht so einfach möglich. Auch wenn Sonne auf Terrasse und Balkon erwünscht ist, sollte eine Markise, ein Sonnenschirm oder ein Sonnensegel angebracht werden. Bei Wind und unerwünschten Blicken schützen Zäune oder Hecken.
Der richtige Terrassenboden
Ob Terrassenfliesen, Holzbeläge, Natursteinplatten oder Beton: Der Terrassenboden ist entscheidend für das Erscheinungsbild der Terrasse. Beim Kauf des Belags ist darauf zu achten, dass dieser ausdrücklich für den Außenbereich geeignet ist. Fliesen sollten frostsicher und aus rutschfestem Material gefertigt sein.
Wer auf Holz setzt, wird ein warmes Äußeres erzeugen. Holzbeläge sind jedoch etwas anfälliger für Wettereinflüsse. Holzdielen lassen sich mit einer wetterfesten Lasur versehen, welche die Dielen auf Jahre schützt. Alle drei Jahre sollte der Anstrich jedoch erneuert werden.
Betonplatten haben den Vorteil, dass sie sehr robust sind. Terrassen mit Betonbelag benötigen allerdings einen Unterbau.
Heimwerker, die auf Naturstein setzen, haben eine breite Auswahl zwischen verschiedenen Farben und Formen zur Verfügung. Die Natursteine lassen sich entweder verkleben oder im Splittbett verlegen.
Bei der Auswahl des Terrassenbelags sind folgende Kriterien zu beachten:
- Nutzbarkeit
- Qualität
- Preis
- ökologische Aspekte
- Optik
Vor- und Nachteile der Terrassenbeläge
Material | Vorteil | Nachteil |
Holz | warmes Material große Auswahl verschiedene Preisstufen |
Pflege mit Holzöl Rutschig bei Regen |
Naturstein | Robust und frostsicher pflegeleicht farbecht |
Achtung bei poliertem Naturstein: Rutschgefahr |
Beton | Auswahl Formen Farben Oberflächen individuelle Gestaltung preisgünstiger als Naturstein |
Keine, außer dass ein Unterbau eingeplant werden muss |
Fliesen | Frostsicher eben Oberfläche leichte Reinigung |
Auf Rutschgefahr und Unterbau ist zu achten |
Einen Balkon nachträglich bauen
Möchte der Bauherr nachträglich einen Balkon selber bauen, bietet sich ein Holzbalkon an. Dieser sieht optisch gut aus und kann nach individuellen Wünschen gestaltet werden. Der Arbeitsaufwand ist hier überschaubar. Dabei ist ein qualitativ hochwertiges Holz zu wählen, welches die Stabilität sichert. Die Umrandung wird als Unterkonstruktion befestigt und kann auch aus Holz oder aus Glas oder einer Metallkonstruktion bestehen.
Überdachung für Balkone und Terrassen
Die zusätzliche Wohnfläche in den warmen Monaten wird von Garten- und Balkonbesitzern geschätzt. Eine Überdachung spendet Schatten und schützt vor Wind oder einem Regenschauer. Welche Überdachung gewählt wird, liegt vom Konzept ab. Die Terrasse sollte mit ihrer Überdachung ein einheitliches Bild ergeben. Das passende Material und die richtige Farbe sollten dazu ausgewählt werden.
Überdachungen gibt es aus Glas, Stoff, Holz oder Schilf. Manche Terrassenüberdachungen lassen sich mit der Fernbedienung steuern.
Eine Überdachung aus Glas ist die richtige Wahl, wenn man viel Licht, aber keinen Regen auf seiner Terrasse haben möchte. Diese festinstallierte Variante ist zwar teurer, dafür aber über viele Jahre lang anhaltend.
Eine leichtere Überdachungsvariante ist das Sonnensegel. Das Segel steht auch in windigeren Bereichen sicher. Zusätzlicher Vorteil ist die flexible Aufhängung, sodass man das Segel immer wieder an diverse Stellen positionieren kann. Bei passender Materialwahl schützt ein Sonnensegel auch gegen Regen.
Eine Markise ist ebenfalls eine beliebte Wahl. Wenn man Schutz vor Sonne und Regen benötigt, kann diese ausgefahren werden. Markisen gibt es in vielen verschiedenen Farben und Materialien.
Ein Balkondach ermöglicht eine ganzjährige Nutzung des Balkons. Ein Dach aus Aluminium ist hierbei eine gute Wahl. Sonnige Aussichten bietet ein Glas-Dach.
Umsetzung Terrasse anlegen
- Step 1: Der Untergrund wird mit Schotter und Sand verfüllt, eingeebnet und verdichtet. So wird der Untergrund tragfest. Danach wird die Verlegehöhe ermittelt und dann das erste Rahmenholz an der Hauswand befestigt. Im nächsten Schritt können die Eckpunkte einer Richtschnur fixiert werden.
- Step 2: Betonplatten oder Pflastersteine als stabile Auflagefläche in den Boden legen. Die Platten schützen vor der Erdfeuchte.
- Step 3: Die Tragebalken werden vom ersten Rahmenholz ausgehend im Abstand von ca. 60 cm bzw. 40 cm parallel zueinander ausgelegt. Die Tragebalken werden mit einer Wasserwaage und einem Zollstock ausgerichtet.
- Step 4: Die Oberseite der Trägerbalken sollte mit Bitumen-Kleber eingestrichen werden. Zum Schutz gegen Staunässe hilft Dachpappe. Die erste Diele wird im rechten Winkel zu den Tragebalken ausgerichtet. Daraufhin wird die erste Diele im rechten Winkel zu den Tragebalken ausgerichtet und mit zwei Stahlschrauben fixiert.
- Step 5: Die nachfolgenden Dielen werden mit gleichem Abstand zueinander ebenso verlegt. Als Abstandhalter kann ein Zollstock dienen.
- Step 6: Sobald alle Dielen verschraubt sind, werden sie entlang der Richtschnur gekappt. Die fertige Terrasse kann im Sichtbereich mit Dielen verkleidet werden.
Vor allem in den Sommermonaten verbringen viele Menschen gerne ihre freie Zeit draußen. Auf einer schönen Terrasse oder einem Balkon mit Sitzgelegenheit und Grillplatz lassen sich schöne Stunden verbringen. Mit der richtigen Planung gelingt der Bau einwandfrei.