Was heißt denn hier Romantik

Das Museum im Kügelgenhaus widmet sich dieser bedeutenden Epoche der Geistesgeschichte

Nur wenige Schritte entfernt vom bunten Treiben am Goldenen Reiter können Besucher in eine andere Welt eintauchen. Dabei erfahren sie auch gleich, dass Romantik mehr ist als ein schöner Sonnenuntergang. An der Hauptstraße, im zweiten Obergeschoss des sogenannten Kügelgenhauses, befindet sich das Museum der Dresdner Romantik. In dem Gebäude aus dem 17. Jahrhundert lebte von 1808 bis 1820 der Maler Gerhard von Kügelgen mit seiner Familie. Seine ehemalige Wohnung im zweiten Obergeschoss beherbergt seit 1981 ein Museum, das Einblick gewährt in die Dresdner Romantik und ihre besondere Ausprägung.

In neun thematisch gestalteten Räumen wird die Zeit vom ausgehenden 18. Jahrhundert bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts lebendig. Mehrere bedeutende Künstler wirkten damals in Dresden. Die Ausstellung behandelt Leben und Werk der Denker und Dichter, der Maler und Musiker der Romantik sowie anderer bekannter Persönlichkeiten dieser Zeit. Dazu gehören Novalis, Ludwig Tieck, die Brüder Schlegel, Heinrich von Kleist, E. T. A. Hoffmann, Caspar David Friedrich, Philipp Otto Runge, Carl Gustav Carus, Carl Maria von Weber, Robert Schumann und Richard Wagner.

Viele der Künstler und andere Berühmtheiten hat Kügelgen porträtiert, darunter auch Johann Wolfgang von Goethe. Dessen Besuche bei dem Dresdner Maler werden in der Ausstellung besonders gewürdigt.

Das Museum ist mit zeittypischen Möbeln eingerichtet. In drei Räumen finden sich die originalen, reich bemalten Holzdecken aus dem 17. Jahrhundert. Zu den besonderen Attraktionen gehört das Atelier Kügelgens, das mit Hilfe eines zeitgenössischen Gemäldes nachgebildet wurde. Wer mit diesen Eindrücken wieder auf die Hauptstraße hinaustritt, sieht „das Romantische“ sicher mit etwas anderen Augen.

Kontakt
Kügelgenhaus – Museum der Dresdner Romantik
Hauptstraße 13, 01097 Dresden
Öffnungszeiten: Mi – So jeweils 10 – 18 Uhr
Eintritt: 4 Euro / ermäßigt 3 Euro

Weitere Informationen finden Sie unter CANALETTO Stadtfest Dresden 2014

(Text: Inge Gerdes)