Klassenerhalt nicht sicher, aber Aufstiegsplanungen im vollen Gang

Zweitligist Dynamo Dresden hat den erhofften Befreiungsschlag im Abstiegskampf verpasst. Die Sachsen kamen am letzten Spieltag trotz einer couragierten Leistung gegen den 1. FC Nürnberg nur zu einem 1:1. Damit ließ sich Dynamo eine gute Gelegenheit entgehen, sich weiter von den Abstiegsplätzen zu distanzieren.

Der Vorsprung auf Relegationsplatz 16 beträgt lediglich drei Punkte. Das Thema Klassenerhalt ist also noch längst nicht durch. Am kommenden Spieltag wartet zudem die Auswärtspartie beim direkten Konkurrenten Eintracht Braunschweig. Die „Löwen“ rangieren punktgleich aber trotz des besseren Torverhältnisses einen Rang vor Dynamo auf Platz 12. Das Hinspiel in Dresden endete 1:1. Traditionsgemäß favorisieren die Bundesliga-Quoten die Hausherren beim weitaus brisanteren Rückspiel.

Dabei ist der Sieg für Dynamo nicht nur angesichts des Klassenerhalts, sondern auch für die ambitionierten Pläne der Sachsen von enormer Wichtigkeit: Schließlich will man so schnell wie möglich in die 1. Fußball-Bundesliga aufsteigen. Dass dies allerdings schon im nächsten Jahr klappt, darf bezweifelt werden. Zumal man auch bei Dynamo selbst Ende vergangenen Jahres einen Fünfjahres-Plan vorgestellt hatte, der dieses Vorhaben realisieren soll.

Die Vorgabe ist der Aufstieg in Deutschlands höchste Spielklasse für 2020/21. Da man aktuell dem Abstieg deutlich näher als dem Aufstieg ist, ist die Formulierung dieses mittelfristigen Ziels durchaus angemessen. „Wir tun gut daran, uns in Demut zu üben, wollen uns in den nächsten Jahren stabilisieren, um dann vielleicht den nächsten Schritt zu machen“, erklärte Sportvorstand Ralf Minge im November 2017 die Aufstiegspläne.

Bei selbiger Präsentation wurde auch klar, warum der geplante Aufstieg trotz der damaligen wie auch aktuellen Tabellensituation keinesfalls eine Schnapsidee ist. So präsentierte Wirtschaftsprüfer Fritz Kuhlman Zahlen, die den wirtschaftlichen Aufschwung der Dresdner belegen. Mittlerweile verfügt der Klub wieder über ein positives Eigenkapital in Höhe von 2,5 Millionen Euro. Der Gewinn wurde gar auf drei Millionen beziffert, dabei waren es im Vorjahreszeitraum noch rund zwei Millionen. Auch die Investitionen in den Profibereich wurden erhöht. Die entsprechenden Ausgaben erhöhten sich von 5,2 Millionen Euro auf 8,2 Millionen Euro. Das liegt vor allem daran, dass erstmals tatkräftig in neues Personal investiert wurde.

Dieses soll in Zukunft vermehrt aus dem eigenen Nachwuchs kommen. 2019 soll das Trainingsgelände fertiggestellt werden, das Minge einst als „Quantensprung“ für Sportgemeinschaft bezeichnete. Durch professionellere Bedingungen erhofft man sich bei Dynamo in Zukunft, die Talente leichter längerfristig an den Verein binden zu können. Eine neue sportliche Heimat ist dafür freilich eine wesentliche Komponente.

Unterdessen hat der Klub anlässlich des 65. Vereinsgeburtstags eine Ausstellung eröffnet. Noch bis zum 11. April können im VIP-Bereich des Stadions Erinnerungen der Vereinshistorie zu den Themenschwerpunkten „Dynamo im Europapokal“, „Fans im Wandel der Zeit“ und „65 Jahre Höhen und Tiefen“ betrachtet werden.

Initiiert wurde die Ausstellung von Mitarbeitern und Verantwortlichen, sowie den „Ultras Dynamo“. Unterstützt wird das Projekt vom Dresdner Fußballmuseum und der Stadion Dresden Projektgesellschaft. Das Angebot wird durch eine Stadionführung komplettiert, welche dreimal täglich um 10, 15 und 17 Uhr stattfindet.

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