Mit der historischen Straßenbahn durch das schöne Kirnitzschtal
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Die Kirnitzschtalbahn ist eine touristische Attraktion in der Sächsischen Schweiz und sollte bei einem Besuch nicht ausgelassen werden. Ob Sommer oder Winter: Der kleinste Straßenbahnbetrieb Sachsen fährt das ganze Jahr zwischen Bad Schandau und dem Lichtenhainer Wasserfall.
Das Kirnitzschtal ist seit dem 19. Jahrhundert Anziehungspunkt für Touristen und Naherholungssuchende. Um den Fremdenverkehr anzuheben, wurde ein modernes Verkehrsmittel gesucht, das für die zahlreichen Kurven des Tals geeignet ist. 1870 wurde der erste Vorschlag unterbreitet – und zwar eine Pferdebahn, wie man sie aus Dresden kannte, zu erbauen. Zu einer Umsetzung kam es nicht, dafür wurde 1893 ein Projektplan für eine elektrische Straßenbahn vorgelegt. Man setzte aus wirtschaftlichen Gründen auf eine Elektrobahn, die seitdem auf der Strecke vom Zentrum Bad Schandau bis zum Lichtenhainer Wasserfall fährt. Seit 1898 wird die Kirnitzschtalbahn ausschließlich für touristische Zwecke genutzt. Die erste Fahrt fand im selben Jahr am Pfingstsamstag statt und zählte bereits 80.000 Fahrgäste. 1969 wurde die Strecke auf ihre heutige Länge verkürzt. Die neue Endhaltestelle ist der heutige Stadtpark.
Eines der schönsten Täler der Sächsischen Schweiz
Das Kirnitzschtal führt von Bad Schandau aus durch die hintere Sächsische Schweiz. Benannt ist das Tal durch das gleichnamige Flüsschen. Auf 8 km folgt die meterspurige Straßenbahn dem Verlauf der Kirnitzsch. Unzählige Touristen und Wanderer werden seit 1898 mit nur einer Linie befördert. Die 50 Jahre alten Wagen verkörpern Nostalgie und bieten bei gemütlichem Tempo einen idealen Blick auf die Naturschönheiten des Kirnitzschtales.
Die Kirnitzschtalbahn fährt im Sommer im 30- Minuten- Takt, im Winterhalbjahr aller 70 Minuten. Von allen Stationen aus gelangen Wanderer zum Winterberg, zu den Affen- oder Schrammsteinen, zum Kuhstall oder zur Hinterhermsdorfer Schleuse.
Das macht die Kirnitzschtalbahn aus:
- Die Bahn ist mit einer Fotovoltaikanlage auf den Dächern ausgestattet, die 20 Prozent der benötigten Energie spendet
- Sie besitzt zweiachsige Fahrzeuge älterer Bauart
- Die Gleisführung erfolgt in Seitenlage der Straße, wie es früher bei eingleisigen Straßenbahnen der Fall war
- Die Straßenbahnwagen sind Zweirichtungsfahrzeuge, werden jedoch nur nach einer Seite hin geöffnet
- Diese Bahnform existiert nur noch bei der Drachenfelsbahn, der Straßenbahn Gmunden und der italienischen Tranvia de Opicina
1998 konnte die Kirnitzschtalbahn ihr 100-jähriges Jubiläum feiern. Bei einem Besuch bekommen Sie die Gelegenheit als Fahrgast in den historischen Triebwagen eine Fahrt durch das romantische Tal zu unternehmen.