Begehrte Sammeltasse

Kurrendesänger als Bildmotiv und ein Notenschlüssel als Henkel zieren dieses Jahr die Glühweinbecher für den Striezelmarkt.

„Es war eine gute Entscheidung, für den Striezelmarkt eine ganz individuelle Tasse herstellen zu lassen“, so das Fazit von Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert im vergangenen Jahr. „Viele Besucher nahmen sich ein Exemplar als Andenken mit nach Hause.“ Die sächsische Firma Kannegießer hatte im Auftrag der Landeshauptstadt 100.000 Keramikbecher in zwei Ausführungen produziert: je zur Hälfte mit neutralem Motiv und als Jahrestasse. Davon wurden rund 63.000 nicht zurückgegeben, nur wenige gingen zu Bruch. Bei Souvenirjägern besonders beliebt war die Jahrestasse mit dem Bild der Dresdner Striezelkinder.

Nun können sich Sammler nicht nur auf ein neues Motiv, sondern auch auf ein anderes Henkel-Design freuen. Im Jubiläumsjahr des Dresdner Kreuzchores steht die Glühweintasse ganz im Zeichen der Musik – mit einem Notenschlüssel als Henkel und Kurrendesängern als Bildmotiv. Gestaltet wurde beides wie im Vorjahr von Designer Thomas Kühn. Ansonsten strahlt die Tasse wieder in Preußischblau mit dem als Relief herausgearbeiteten Striezelmarktlogo auf der Vorderseite und dem geprägten Logo der Firma Kannegießer Keramik innen auf dem Becherboden. 50.000 dieser Jahrestassen wurden von der Töpferei im sächsischen Neukirch in den vergangenen Monaten hergestellt.

Originell und widerstandsfähig

„Bereits um Ostern haben wir mit den ersten Entwürfen für die Becher begonnen“, berichtet Andreas Kannegießer, einer der Inhaber des Familienunternehmens. Es folgte ein langwieriger Prozess, in dem Gestaltungswünsche und technische Umsetzbarkeit in Einklang zu bringen waren. Dabei ging es vor allem um den Notenschlüssel. „Der Henkel hat die meiste Arbeit verursacht“, so der Firmenchef. „Wir mussten das Werkzeug komplett neu anfertigen, obwohl der Tassenkörper unverändert blieb.“ Beim Werkzeug handelt es sich um die aus vier Teilen bestehende Form, die für das Pressen der Rohlinge benötigt wird. Im Produktionsprozess ist das der erste Arbeitsschritt. Danach werden die Rohlinge gesäubert, getrocknet und vorgebrannt. Anschließend taucht man die Becher in die Glasur, bevor sie dann bei höherer Temperatur ein zweites Mal in den Brennofen kommen.

„Wir freuen uns, dass die Tassen letztes Jahr so großen Anklang fanden“, sagt Andreas Kannegießer. „Auch andere Marktbetreiber haben schon Interesse gezeigt.“ Vor allem weil sich herausstellte, dass die Keramikbecher „made in Saxony“ wesentlich widerstandsfähiger sind als die sonst übliche Massenware aus Asien.

Während des Striezelmarktes sind insgesamt 95.000 Keramiktassen im Umlauf – neben den neuen Jahrestassen auch 45.000 in neutralem Design. Diese Mindestmenge soll verhindern, dass Engpässe entstehen und Durstige auf ihren Glühwein oder Punsch warten müssen. Mitarbeiter des Spülservice sind pausenlos im Einsatz, um den Händlern saubere Trinkgefäße zu liefern und die gebrauchten wieder mitzunehmen. Viele werden aber sicher auch diesmal wieder in den Taschen der Gäste verschwinden. Für drei Euro ein preisgünstiges Souvenir.

Bildrechte: © Landeshauptstadt Dresden

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