Dresdner Christstollen (Foto: pixabay.com)
Dresdner Christstollen (Foto: pixabay.com)

Dresdner Christstollen: Weihnachtsgebäck mit langer Tradition

Der Dresdner Christstollen ist in Deutschland und über die Landesgrenzen hinaus das wohl bekannteste Weihnachtsgebäck. Die Tradition des Gebäcks findet ihren Ursprung im Mittelalter. Könige, Fürsten und Dresdner Bürger liebten den Christstollen gleichermaßen und machten das weihnachtliche Gebäck zu einer Delikatesse.

Der köstliche Christstollen besteht aus einer Komposition aus Butter, Mehl, Wasser, Hefe, Rosinen, süßen und bitteren Mandeln, Orangeat und Zitronat. Bereits im Mittelalter wurde er mit Vorliebe gebacken. 1474 wurde der Dresdner Christstollen erstmals urkundlich erwähnt – und zwar auf einer Rechnung des christlichen Bartolomai-Hospitals. Damals wurde der Stollen noch als Fastengebäck verspeist und bestand lediglich aus Mehl, Wasser und Hefe. Die katholische Kirche erlaubte um 1474 noch keine anderen Zutaten wie Butter, Milch oder ähnliches.

Um den Dresdner Christstollen zu veredeln, baten Kurfürst Ernst von Sachen und dessen Bruder Albrecht den einstigen Papst Innozenz VIII das Butter-Verbot aufzuheben. 1491 wurde dieser Bitte mit dem sogenannten „Butterbrief“ statt gegeben. Ab dem 16. Jahrhundert wurde letztendlich der jetzige reichhaltige Dresdner Christstollen auf dem Striezelmarkt angeboten. Seit dieser Zeit trägt das Traditionsgebäck den Beinamen „Striezel“.

Zu den größten Liebhabern des Dresdner Stollens zählte der sächsische Kurfürst August der Starke. 1730 gab er zum Zeithainer Lustlager einen Riesenstollen in Auftrag.

Patentrecht seit 1996

Die bewährte Qualität des Dresdner Christstollens hat zum Marken- und Patentrecht im Jahr 1996 geführt. Seitdem bewahrt der Dresdner Stollen e.V. die Tradition des Gebäcks. Insgesamt dürfen 134 Bäckereien und Konditoreien den Striezel backen.

Der Dresdner Christstollen und sein Weihnachtsmarkt

Der Striezel ist untrennbar mit dem Dresdner Weihnachtsmarkt (siehe auch Weihnachten in Dresden) verbunden. Bereits um 1500 wurde hier das „Christbrote“ angeboten. Das Stollenfest ist Jahr für Jahr ein besonderes Highlight auf dem Dresdner Striezelmarkt. Am Samstag vor dem zweiten Advent wird traditionell dem Weihnachtsgebäck gehuldigt. Ein riesiger Christstollen wird auf einem feierlichen Festumzug über den Weihnachtsmarkt getragen. Begleitet wird der tonnenschwere Striezel vom Dresdner Stollenmädchen, den Bäckern und Konditoren der Stadt, Fanfarenzügen, Soldatenregimentern und vielen weiteren Umzugsteilnehmern. Ist der Riesenstollen sicher angekommen, wird er in tausenden Einzelportionen mit dem 1,60 Meter langen und zwölf Kilogramm schweren Stollenmesser angeschnitten und an die Festbesucher verkauft.

Das Geheimnis des Stollens

Die Grundzutaten für den Dresdner Stollen sind seit jeher definiert. Allerdings hat jeder der 134 Dresdner Bäcker und Konditoren sein Familierezept. Dieses wird gehegt und gepflegt und kann je nachdem aus ein paar Rosinen mehr, weniger Muskat, mehr Rum oder feinen Butter-Nuancen bestehen. Genau diese kleinen Unterschiede machen den Dresdner Christstollen zu einem einzigartigen Gebäck.

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