
Willkommen im Bierland Sachsen
Dieses Jahr ist ein besonderes für den Freistaat Sachsen – seit nunmehr 1000 Jahren wird zwischen Plauen und Hoyerswerda, zwischen Leipzig und Zittau Gerstensaft gebraut. Ein guter Grund für den geneigten Bierfreund, den Freistaat zu besuchen und im Rahmen einer Biertour Land, Leute und Biersorten näher kennenzulernen.
Kleine Geschichte des Bieres
Die Stadtbürger besaßen schon damals bestimmte Rechte: neben der Ausübung von Gewerbe und Handel vor allem das Recht, Bier zu brauen. Natürlich wurde genau niedergeschrieben, wie viel und wann gebraut werden und wo welches Bier anschließend ausgeschenkt werden durfte. Noch heute kann man diese Regularien in überlieferten Anekdoten und Geschichten nachlesen. Bier spielte auch im sächsischen Hofleben eine sehr große Rolle – als beliebtes Getränk unter Männer und Frauen gleichermaßen, aber auch als Bestandteil zahlreicher adliger Leibspeisen, wie zum Beispiel der bekannten Biersuppe. Für das einfache Volk war Bier ein unentbehrliches Lebensmittel: Spenden an Bedürftige beinhalteten zumeist auch Bier und für junge Mütter gab es bereits im Spätmittelalter ein „stärkendes Bier" „auf Rezept". Der Siegeszug der sächsischen Biere begann in dieser Zeit – weit über die Landesgrenzen hinaus war das flüssige Brot bekannt und dementsprechend gefragt. So wundert es nicht, dass die ersten deutschen Aktienbrauereien hier gegründet wurden: nämlich 1836 in Dresden.
Bierland Sachsen
Nach wechselhaften und schwierigen Zeiten in den 1980ern und zu Beginn der 90er Jahre erlebte die sächsische Brauereiwirtschaft Mitte der 90er Jahre einen rasanten Aufschwung. Heute darf sich der Freistaat zurecht Bierland Nr. 1 der neuen Bundesländer nennen:
- 8,3 Millionen Hektoliter Bierausstoß
- 55 Braustätten
- 195 Liter gebrautes Bier pro Einwohner
- 70 Millionen Euro an Biersteuer pro Jahr
Neben den unzähligen Brauereiausschänken (als wohl bekannteste seien hier Feldschlößchen, Wernesgrüner und Radeberger genannt) gibt es auch einige Gasthausbrauereien, in denen regionale Biere ausgiebig vor Ort probiert und genossen werden können. Am besten lassen sich diese bei einer Rundreise durch Sachsen erkunden. Wer allerdings auf der Suche nach eher ausgefallenen Biersorten, wie beispielsweise Craft Bieren oder speziellen Fruchtbieren ist, wird in den alteingesessenen Brauereigaststätten leider eher weniger Erfolg haben. Hier ist es ratsam, die Objekte der Begierde im Internet zu bestellen oder die Augen in den Großstädten Leipzig und Dresden offen zu halten.
Bier bewußt genießen
Bei allem Genuss ist jedoch nicht zu vergessen, dass es sich bei Bier eben doch um eines handelt: ein alkoholisches Genussmittel, das verantwortungsvoll und in Maßen konsumiert werden sollte. Auch wenn es eher harmlos anmutet, gelten für Bier die gleichen Richtlinien wie für „harte“ Alkoholika. Deswegen: Die Biertour lieber mit den öffentlichen Verkehrsmitteln als mit dem eigenen Auto unternehmen und so auf der sicheren Seite sein.