Existenzgründung - 7 Fragen an eventshoch2

Wer ein Unternehmen gründen möchte, sieht sich mit vielen Fragestellungen und Problemen konfrontiert. Unternehmensform, Standort und Konzept sind nur einige der essentiellen Punkte, denen Unternehmensgründer Beachtung schenken müssen. Aber selbst wenn man alles gesetzlichen Vorschriften beachtet und durchdenkt, kann es natürlich noch zu anderen Stolpersteinen, Rückschlägen oder unerwarteten Situationen kommen. Georg Brendler, Unternehmensgründer und Geschäftsführer der Dresdener Eventagentur eventshoch2, gab uns in einem Interview Einblick in seine Erfahrungen als Gründer.


eventshoch2 bietet qualitativ hochwertiges Eventmanagement. Wie kamen Sie auf die Idee, eine Eventagentur zu gründen?

Seit meinem 16. Lebensjahr bin ich in der Eventbranche aktiv. Angefangen hat alles mit Flyern, die ich auf einem Event verteilt habe, um mein Taschengeld aufzubessern. Weiter ging es mit Jobs für verschiedene Eventagenturen in ganz Deutschland, die mit der Zeit immer mehr und immer größer wurden. Damals fand das alles noch als Kleingewerbe neben der Schule statt, aber „Event“ war natürlich schon immer spannender und aufregender für mich, als Hausaufgaben zu machen oder Latein-Vokabeln zu lernen. Nach nicht mal 2 Jahren war ich dann schon Projektleiter bei diversen Großprojekten für namhafte Unternehmen. Zwischendrin habe ich noch eine 3jährige Ausbildung zum Veranstaltungskaufmann eingeschoben, weil es mir wichtig war, den Beruf auch wirklich zu lernen mit allem was auch fachlich dazu gehört – vorher geschah das eher autodidaktisch. Der Plan war eigentlich, danach bei einer Agentur fest einzusteigen und das „Nomadendasein“ zu beenden, um an einem Platz alle Kraft zu bündeln und voll durchzustarten. Bei diversen Probearbeiten in verschiedenen Agenturen begegnete mir dabei aber immer wieder derselbe Satz, wenn ich eine gute und kreative Idee für den Auftraggeber hatte und diese umsetzen wollte: „So etwas machen wir hier nicht, weil wir so etwas hier noch nie gemacht haben.“ An diese Grenze stieß ich immer wieder, sodass ich irgendwann gemeinsam mit meinem besten Freund die Entscheidung getroffen habe: Das muss besser gehen – wir bauen eine eigene Eventagentur auf. Eine Eventagentur, mit der wir diese Ideen umsetzen können und bei der die Kunden mehr bekommen, als bei anderen. Mehr Qualität, mehr Kreativität, mehr mutige Ideen und somit bessere Events, als sie bisher kennen. eventshoch2 eben.


Der Standort von eventshoch2 ist Dresden. Wie kam es dazu?


Dresden ist meine Geburtsstadt. Hier kenne ich nahezu jede Ecke, bin besonders gut vernetzt und fühle mich auch wohl. Als Agenturstandort ist Dresden gut geeignet, da es aus meiner Sicht die einzige Stadt im Osten Deutschlands ist, wo auch wirtschaftlich etwas möglich ist. Und nicht zuletzt kann man hier in Dresden auch ein schönes Leben haben, weil die Stadt und die Umgebung viel bieten. Davon profitiere ich auch mit meiner Agentur – tolle Locations, die Natur gleich vor der Haustür…das ist schon toll. Und: Dresden hat auch etwas Beständiges. Wir sind oft in der ganzen Welt unterwegs, bewegen uns in verschiedenen Ländern und teilweise innerhalb weniger Tage in mehreren Zeitzonen. Da ist es auch schon ein Stück weit entspannend, wenn man weiß: In Dresden ticken die Uhren immer ein wenig langsamer und wenn man zurückkommt, ist alles noch so, wie man es verlassen hat.


Gab es auch Rückschläge, besonders in der Anfangsphase? Wie sind Sie damit umgegangen?

Rückschläge gibt es immer wieder, das gehört dazu. Davon kann jeder Existenzgründer ein Lied singen. Besonders wenn man immer wieder bewusst an die Grenzen des Machbaren geht, ist immer auch die Gefahr eines Rückschlags nicht weit entfernt. Wenn es dann zu einem Rückschlag kommt, ist das niemals schön und ab und zu kommt man da schon zum Nachdenken. Wichtig ist, wie man damit umgeht. Ich sehe es als eine Möglichkeit zur eigenen Überprüfung: „Will ich das, was ich tue, wirklich? Verfolge ich das richtige Ziel und bin ich mir selbst und meinen Idealen treu? Wie kann ich aus dem, was jetzt passiert ist, lernen?“ Solche Fragen stellen sich dann. Wir sehen Rückschläge immer auch als Chance noch besser zu werden, uns noch mehr reinzuhängen, um beim nächsten Mal erfolgreich zu sein. Was lief nicht optimal? Wo und wie kann man Fehler als Quelle für Verbesserungen nutzen? Auch wenn man wochenlang an einer Idee geschraubt hat, sie perfektioniert hat, etwas Einzigartiges auf dem Papier geschaffen hat und dann doch vom Auftraggeber die Info bekommt, dass er sich für einen anderen Anbieter entschieden hat, ist das immer wieder schwer zu ertragen. Besonders dann, wenn der Mitbewerber mit eher durchschnittlichen Ideen und Dumpingpreisen den Zuschlag bekommen hat. Aber aufgeben ist keine Alternative für uns! Wir kämpfen für unsere einzigartigen Ideen! Und meistens tun wir dies ziemlich erfolgreich.

Wie hat sich Ihr Team seit der Firmengründung verändert? Worauf legen Sie bei Mitarbeitern besonderen Wert?

Im Sommer 2017 haben wir nach 9 Jahren von der ursprünglichen GbR zu einer GmbH umfirmiert. In diesem Zusammenhang ist mein Freund und Mitgesellschafter aus dem Unternehmen ausgeschieden und ich wurde alleiniger Geschäftsführer der eventshoch2 GmbH. Seither haben wir neben der bestehenden Crew zwei weitere feste Mitarbeiter eingestellt. Besonderen Wert lege ich auf die Qualifikation meiner Mitarbeiter. Nur wer hervorragend ausgebildet, stets am Puls der Zeit, und bestenfalls sogar ein Stück voraus ist, kann mit innovativen Konzepten beim Auftraggeber überzeugen. Wichtig ist mir neben fließenden Englischkenntnissen außerdem, dass die Menschen, die für eventshoch2 arbeiten und zu meinem Team gehören wollen, für diesen Job und die Firma brennen! Denn mit durchschnittlichem Einsatz erreicht man bestenfalls auch nur durchschnittliche Ergebnisse. Und das ist für mich als Perfektionist einfach nicht genug. Es ist immer mehr möglich, als man im ersten Moment denkt.


Wie reagieren die Kunden auf Ihr Angebot? Welche Erfolge konnten Sie bereits erzielen?


Bisher wird unsere Eventagentur durchweg positiv angenommen. Viele Neukunden sind überrascht, wie gut eine so kleine Agentur im Vergleich zu einer großen sein kann und welch umfangreiche Projekte wir umsetzen können, wenn es drauf ankommt. Kunden, die einmal unsere Events erlebt haben, kommen zu einem sehr großen Teil beim nächsten anstehenden Event wieder auf uns zu und nehmen unsere Unterstützung erneut in Anspruch. Das freut uns natürlich besonders, weil es eben auch zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Besonders stolz sind wir vor allem über den Fakt, dass wir einen der anspruchsvollsten Kunden weltweit – die Luxusuhrenmanufaktur A. Lange & Söhne aus Glashütte – seit mehr als 8 Jahren erfolgreich und durchgehend betreuen und für deren Eventbereich mittlerweile die Leadagentur weltweit sind. Ob Los Angeles, Dubai oder Paris – wir sind immer persönlich vor Ort und sorgen dafür, dass alles perfekt funktioniert. Das hat vor uns so lange am Stück noch keiner geschafft und wir arbeiten stetig daran immer noch besser für diesen Kunden zu werden und dessen Vertrauen immer wieder aufs Neue zu rechtfertigen.


Für mich ganz persönlich ist es aber auch ein Erfolg, jetzt da zu sein, wo wir sind – wenn man bedenkt, dass wir das alles aus dem Nichts heraus aufgebaut haben. Das hätte nicht jeder geschafft. Und so Mancher hätte uns das niemals zugetraut…

Wenn Sie heute noch einmal neu anfangen könnten, würden Sie etwas anders machen?

Im Prinzip hatten wir ja im Sommer 2017 nochmal so eine Art „kleinen Neuanfang“, wo ich dann meine Erfahrungen der letzten Jahre nutzen und teilweise Dinge anders und besser machen konnte, als ich es noch vor 10 Jahren getan hätte. Aber den Großteil würde ich wieder genauso machen, wenn ich nochmal neu anfangen könnte, denn das hat mich schließlich dahin gebracht, wo ich heute bin.


Wie hat sich die Firma in den Jahren seit der Gründung verändert? Wo sehen Sie eventshoch2 in der Zukunft?

eventshoch2 ist von der kleinen Startup-Eventagentur mittlerweile zu einer ernstzunehmenden Größe in der Eventlandschaft gewachsen. Gerade seit Sommer 2017 haben wir nochmal ordentlich an Fahrt gewonnen. Wir sind mittlerweile weltweit für unsere Kunden unterwegs, gewinnen Pitches gegen viel größere und etablierte Agenturen – nicht etwa weil wir vielleicht billiger sind, sondern weil unsere Ideen besser und innovativer sind. Viele Kunden haben mittlerweile bemerkt, dass sie sich nicht mehr mit Durchschnittskost zufrieden geben müssen, sondern mit dem nötigen Kleingeld bei uns etwas Neues und Frisches bekommen, was ihnen andere nicht bieten können. Momentan bauen wir das internationale Geschäft stärker aus. Was die Zukunft bringt, wissen wir nicht. Wir leben in Zeiten, wo selbst Dinge, die vor Jahren noch für unmöglich gehalten wurden, auf einmal möglich sind. Wenn ich mir etwas für die Zukunft meiner Eventagentur wünschen könnte, dann wären das noch viele weitere Kunden mit Lust auf einzigartige Events und dem nötigen Budget, um wirklich gute und außergewöhnliche Ideen mit uns gemeinsam Wirklichkeit werden zu lassen. Wir sind bereit hoch2!

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